Januar 2006: Die Europäische Union weist seit vielen Jahren auf die gesundheitliche
Gefährdung der Bevölkerung durch die Inhalation von Radon und seinen Folgeprodukten hin.
Jährlich werden ca. 20.000 Lungekrebstodesfälle in der EU auf diesen Innenraumschadstoff
zurückgeführt. Alle Mitgliedsländer sind daher aufgefordert, Gebiete mit erhöhten
Radonkonzentrationen zu identifizieren.
Der aktuelle Stand der diesbezüglichen Bemühungen wurde in einem Ende 2005 veröffentlichten
Bericht
"An overview of radon surveys in Europe" zusammengefasst. Die nationalen Radonmesskampagnen - in
der Raum- und/oder Bodenluft - werden für jedes Land kurz beschrieben und die Kontaktadressen der
verantwortlichen Stellen genannt. Eventuell bereits existierende Karten sind beispielhaft abgedruckt.
Deutlich treten bei dieser Gegenüberstellung die großen Unterschiede innerhalb Europas
zutage. In Skandinavien, Großbritannien und der Tschechischen Republik sind z.T. bereits
wesentlich mehr als 100.000 Raumluftmessungen durchgeführt worden. Eine Wichtung nach der
Einwohnerzahl zeigt, dass aus den einwohnerstarken Ländern (z.B.: Deutschland, Frankreich,
Italien, Spanien) unverhältnismäßig wenige Raumluftmessungen vorliegen.
Untersuchungen nennenswerten Ausmaßes zu Radonkonzentrationen in der Bodenluft sind nur
aus der Tschechischen Republik, Schweden und Deutschland bekannt.
Die statistische Aufbereitung und kartographische Darstellung der Daten wird von Land zu Land
unterschiedlich gehandhabt. So stehen sich die Bezugnahme auf administrative Einheiten (z.B.
Landkreis) und naturräumliche Einheiten (z.B.: Geologie) gegenüber. Zudem erfolgt die
Berechnung flächenhafter Kennwerte mittels verschiedener geostatistischer Verfahren. Eine
europa-weite Vergleichbarkeit dieses Datenbestandes wird daher in naher Zukunft nicht möglich
sein.