Dezember 2008: In der Presse fanden sich
zahlreiche Artikel über die Radioaktivität von Granitplatten, die als
Arbeitsflächen in Küchen eingebaut wurden. Es wurden Bedenken geäußert,
dass möglicherweise Belastungen der Bewohner privater Haushalte durch dort
verbaute Granitplatten vorhanden sind. Hier wurden sowohl die Gammastrahlen
der natürlichen radioaktiven Stoffe aus der Uran- und Thoriumzerfallsreihe
sowie Kalium-40, als auch das Edelgas Radon, das in der Uranzerfallsreihe
auftritt, genannt. Diese Berichterstattung wurde offensichtlich aus
Pressemitteilungen in den USA übernommen, in denen dieses "Problem" schon
seit Mitte des Jahres 2008 thematisiert wurde.
Aufgrund unserer Erfahrungen und Messungen kann dazu folgendes festgestellt
werden: Granite gehören zu den Gesteinsarten, in denen natürlicherweise erhöhte
Radionuklidgehalte möglich sein können. Allerdings sind auch nicht alle als
Granit vom Gesteinshandel verkauften Natursteine vom petrographischen Standpunkt
aus tatsächlich Granite. Eine Regelung hinsichtlich der Höhe der Strahlenbelastung
solcher Baumaterialien existiert in Deutschland noch nicht. Ein guter Anhaltspunkt
ist das 1mSv-Kriterium, nach dem durch Baumaterialien keine zusätzliche Strahlung
von mehr als 1 mSv/Jahr verursacht werden soll. Es ist es nahezu ausgeschlossen,
dass durch handelsübliche Granite, die als Arbeitsplatten in der Küche oder als
Fliesen an Wänden und Böden eingesetzt werden, dieser Betrag erreicht wird. Das
haben zahlreiche Messungen gezeigt. Bezüglich Radon kann festgestellt werden,
dass selbst unter extrem ungünstigen Annahmen der Beitrag von Arbeitsplatten
und Fliesen im Vergleich zu dem aus dem Erdboden vorhandenen Radon
(durchschnittlicher Wert in Wohnräumen in Deutschland ca. 50 Bq/m³) als gering
einzustufen ist. Wenn Sie dennoch unsicher sind, fragen Sie im Fachhandel nach
Zertifikaten über die Radionuklidkonzentrationen oder messen Sie in Ihrem Haus
die Radonkonzentration.