Mäz 2008: An der PTB in Braunschweig wurde eine
Thoron-Folgeprodukt-Kammer entwickelt und in Betrieb genommen. Thoron ist das
Radon-Isotop mit der Massezahl 220 und wesentlich kurzlebiger als das Radon-222.
Es entsteht in der Zerfallsreihe des Thorium. Mit der neuen Kammer können Messgeräte
erstmals mit hoher Genauigkeit kalibriert werden.
Die langlebigen Folgeprodukte des Thoron tragen zu einer wesentlich höheren Strahlendosis
bei als die Folgeprodukte des Radon. Allerdings ist nach heutiger Kenntnis Thoron in
Wohnräumen in Deutschland kein Problem. Aus anderen Teilen der Welt, z.B. China, sind
relevante Thoron-Konzentrationen in Wohnräumen bekannt, die auf die besondere Bauweise
zurückzuführen sind: Dort werden Räume in Lehmhöhlen errichtet bzw.
Wände von Gebäuden ausschließlich aus Lehm erstellt. Damit ist Thoron trotz seiner kurzen Habwertszeit von
55 sec. in der Lage, aus dem Baustoff in die Raumluft zu gelangen und sich anzureichern.