Dänemark
Messkampagnen und Projekte
In den 1990er Jahren wurde von der nationalen Strahlenschutzbehörde in Zusammenarbeit mit
dem nationalen geologischen Dienst eine Raumluftmesskampagne in Dänemark organisiert. In
mehr als 3.000 Gebäuden wurden Langzeitmessungen durchgefÜhrt. Das arithmetische Mittel
(fÜr Einfamilienhäuser) liegt demnach bei 77 Bq/m3. Ca. 4,6 aller Häuser weisen eine
Überschreitung des Richtwertes von 200 Bq/m3 auf. Diese Überschreitungshäufigkeit variiert
in Abhängigkeit vom geologischen Untergrund: So liegt sie im nördlichen Jutland mit seiner
jungen Sedimentbedeckung bei weniger als 1 %, in Teilen FÜnens und auf Bornholm mit lokalen
GrundgebirgsaufbrÜchen bei Über 10 %. Die statistische Auswertung der Messergebnisse zeigte
eine signifikante Abhängigkeit der Radonkonzentration von der Art der Unterkellerung, der
Messregion und der Bodenart; letztere stellt die wichtigste Radonquelle dar.
In einer Karte Dänemarks sind die Überschreitungshäufigkeiten von 200 Bq/m3 fÜr alle Gemeinden dargestellt. In mehr als 40 % aller Gemeinden wird demnach der genannte Wert in 3 bis 10 % aller Häuser Überschritten; in ca. 9 % aller Gemeinden sogar in 10 bis 30 % aller Häuser.
Gesetzliche Regelungen
In Dänemark existieren in Anlehnung an die EU-Empfehlung 90/143/Euratom Richtwerte fÜr
Neubauten und fÜr bereits bestehende Gebäude. In Neubauten soll die Radonkonzentration 200
Bq/m3 im Jahresmittel nicht Überschreiten, in Wohnräumen bestehender Gebäude werden bei
Werten Über 200 Bq/m3 einfache, bei Überschreitung eines Wertes von 400 Bq/m3 aufwendige
Sanierungsmaßnahmen empfohlen.