Messtechnik
Für die Messung von Radon und seinen Folgeprodukten existieren zahlreiche Messverfahren, aus denen je nach Untersuchungsmedium (z. B.: Raumluft, Bodenluft, Wasser) und Problemstellung (z. B.: Kurz- und Langzeitmessung) die geeignete Methode ausgewählt werden muss. Bei Kurzzeitmessungen ("Spot"messung) wird die Radonaktivitätskonzentration an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessen.
Anwendungsbeispiele sind Übersichtsmessungen ("Screening"messungen) in Gebäuden mit einer Messzeit zwischen 24 Stunden und 3 Tagen oder Bodenluftmessungen an entnommenen Bodenluftproben. Es werden sowohl "aktive" (elektronische) Messgeräte, z. T. mit automatischer Datenerfassung, als auch "passive" Messgeräte verwendet, die keinerlei Stromversorgung und Wartung während des Messzeitraumes benötigen.
Integrierende oder Langzeitmessungen liefern eine Radonkonzentration über den gesamten Messzeitraum an einem Messort. Klassisches Anwendungsbeispiel sind Raumluftmessungen, die sich über mehrere Monate bis zu einem Jahr erstrecken. Zum Einsatz kommen in aller Regel passive Messgeräte. Kontinuierliche Messungen nehmen eine Zwischenstellung ein. Hierbei wird über den interessierenden Zeitraum hinweg in definierten Zeitintervallen die Radonkonzentration bestimmt und somit ein zeitlicher Verlauf aufgezeichnet. Diese Verfahren kommen beispielsweise bei der Bewertung von Arbeitsplätzen zur Anwendung, wenn tageszeitliche Schwankungen oder der Einfluss von Lüftung, Raumbegehung o. ä. untersucht werden. Die Messung erfolgt mit Hilfe "aktiver" (elektronischer) Messgeräte mit automatischer Datenerfassung.
Eine übersichtliche Darstellung mit z. T. detaillierten Beschreibungen von Radonmessverfahren gibt die Veröffentlichung der Strahlenschutzkommission, Band 47: Leitfaden zur Messung von Radon, Thoron und ihren Zerfallsprodukten. Im Folgenden werden häufig verwendete Messverfahren kurz beschrieben.